In schweren Gummistiefeln steigt Fränz Röösli auf seinen vier Meter hohen Kohlenmeiler. Er sticht Löcher in die Kuppel. Weisser Rauch entweicht, umspielt den Köhler nach den Launen des Windes und verschwindet im Nachthimmel über...
In schweren Gummistiefeln steigt Fränz Röösli auf seinen vier Meter hohen Kohlenmeiler. Er sticht Löcher in die Kuppel. Weisser Rauch entweicht, umspielt den Köhler nach den Launen des Windes und verschwindet im Nachthimmel über dem Luzerner Entlebuch. Die schwarzen Meiler, die Arbeit mit dem Feuer, die alchemistisch anmutende Verwandlung von Holz in Kohle, all dies strahlt etwas Magisches aus. An der Farbe des Rauchs und an den Geräuschen aus dem Inneren des Meilers erkennt der Köhler, wie weit der Verkohlungsprozess fortgeschritten ist…
Eine alte Kunst neu entdeckt: «Köhlernächte» ist eine filmische Reise in einen einzigartigen Kulturraum. Regisseur Robert Müller gibt authentische Einblicke in die archaische Welt der Kohlebrenner, in welcher Arbeit, Familie und Natur eng miteinander verbunden sind. Deren einst weit verbreitetes Handwerk wird heute westeuropaweit nur noch im Entlebuch gewerbemässig betrieben. Deshalb wurde die «Entlebucher Holzköhlerei» in die Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz aufgenommen. «Köhlernächte» ist ein so facettenreicher wie empathischer Film mit Bildern von grosser Schönheit.
Schweizer Filmpreis 2018
Nomination «Beste Kamera»: Pio Corradi
Dok Leipzig 2017
Internationales Programm